Die Berliner Autorin Katrin Himmler las in der Aula des HCG aus ihrem Buch „Die Brüder Himmler – eine deutsche Familiengeschichte“.
Sie verdeutlichte hierbei, wie typisch einerseits das Verhalten und die Einstellungen in der Familie waren, da die bürgerliche Familie den sozialen Abstieg nach dem Ersten Weltkrieg fürchtete, die überzeugten Monarchisten sich nicht mit der Weimarer Republik anfreunden konnten und schon sehr bald mit rechtsnationalen Kreisen sympathisierten. Andererseits machte sie deutlich, dass Heinrich Himmler eine singuläre Stellung einnahm, was Fanatismus, Brutalität und Grausamkeit betraf, so dass er zu einem der größten Verbrecher des 20. Jahrhunderts wurde. Die Schüler der 11. Klassen nutzten die Gelegenheit, zahlreiche Fragen an Katrin Himmler zu richten – z.B. was es für sie bedeute, Teil dieser Familie zu sein oder wie sie bei ihrer Recherche innerhalb der Familie aber auch im Rahmen großer Institutionen und Archive vorgegangen sei. Es entstand ein sehr vielfältiger und interessanter Diskurs, in dem Frau Himmler sehr offen und zugewandt auf alle Fragen reagierte. Das Gespräch mündete schließlich in einem Blick auf gegenwärtige Bedrohungen von Staat und Gesellschaft durch Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit und im gemeinsamen Appell, sich der Vergangenheit bewusst zu sein, um in der Gegenwart Demokratie und Menschenrechte zu verteidigen.
Unser besonderer Dank gilt dem Verein der Freunde des Hans-Carossa-Gymnasiums, der die Lesung durch eine großzügige Spende finanziell ermöglicht hat.